Kurz bevor ich Anfang September 2019 in den Urlaub ging stachen mir Plakate von der Deutschen Glasfaser ins Auge, das womöglich in meinem Heimatort Haibach (Unterfranken) bzw. generell im Raum Aschaffenburg ein Ausbau stattfinden soll.
Das „womöglich“ bezieht sich dabei auf die notwendigen mindestens 40% an Aufträgen die pro Gemeinde abgeschlossen werden müssen. Dies gilt für die Gemeinden Bessenbach, Geiselbach, Haibach, Krombach, Oberschur, Omersbach, Laufach, Mömbris, Sailauf und Waldaschaff. Weitere Ausbaugebiete kann man auf der Homepage nachlesen. Auf der Gemeinde-eigenen Homepage beispielsweise von Haibach ist ebenfalls was dazu zu finden. Anzeigen und Artikel in der Tageszeitung, den Mitteilungsblättern, Werbung im Briefkasten usw. gibt es ebenfalls. Ferner findet, wieder am Beispiel von Haibach, in der Kultur- und Sporthalle am Dienstag, den 17.09.2019 ab 19:00 Uhr eine Info-Veranstaltung statt.
Warum überhaupt Glasfaser?
Fairerweise muss man sagen, das wir hier im Vergleich zu anderen Gegenden nicht ganz so abgehängt sind, immerhin ist VDSL mit 50, 100, teils auch 300 Mbit/s verfügbar. Was von diesen Brutto-Werten dann noch ankommt, ist wieder ein anderes Thema.
Die höhere Bandbreite bei VDSL wird allerdings mit einigem Aufwand erkauft, d.h. mehr Rechenaufwand auf beiden Seiten der Leitung um Störungen etc. zu kompensieren. Mehr Rechenaufwand bedeutet allerdings auch mehr Energieverbrauch und dies wiederum mehr Abwärme. Damit sollte jedem Klar sein, warum die Kästen von der Deutschen Telekom und Co. so groß sind. Nebenbei bemerkt wirkt sich die „Rechnerei“ auch auf die Latenz aus, das bedeutet eine Verzögerung bei der Übertragung, Bandbreite alleine ist also nicht alles. Gerade für Internettelefonie und andere Echtzeitanwendungen ist das ein Thema.
Im Gegensatz zur guten alten Kupferleitung gibt es bei einer Glasfaser keinen Leitungsverlust. Ein wenig Hintergrund dazu: Je länger eine Kupferleitung ist, desto höher der Widerstand, desto schwächer das Signal. Folglich kommt vom womöglich schnellem Anschluss im DSLAM, PoP oder der Vermittlung bei einem Zuhause oder in der Firma je nach Entfernung und Zustand der Leitung nicht mehr allzuviel an, die Stabilität kommt noch als weiterer Punkt obendrauf. Von der Störanfälligkeit durch elektro-magmentische Beeinflußung, Übersprechen, Induktion, usw. mal ganz zu Schweigen.
Bei der Deutschen Glasfaser beginnt der kleinste Anschluss bereits mit 200 Mbit/s für den Download und 100 Mbit/s im Upload. Da sieht der „Otto-Normal“-(V)DSL-Anschluss dann schon alt aus. Bei den Kabelnetzanbietern ist’s mitunter ähnlich. Eine hohe Downloadgeschwindigkeit ist zwar meist für Streamingdienste und Co. relevant, bei Clouddiensten und Firmen die beispielsweise Standortvernetzung, VPN, usw. nutzen spielt dann eben auch die Uploadgeschwindigkeit und die Latenz eine wichtige Rolle.
Ein weiterer Punkt ist, das die Deutsche Glasfaser die Bandbreite überwacht und garantiert, das die bestellte Geschwindigkeit auch ankommt, da gibt es kein „von bis zu“.
Für jeden was dabei
Die Deutsche Glasfaser bietet Anschlüsse sowohl für Privat- als auch Gewerbekunden an. Ferner gibt es Kooperationen mit der Wohnungswirtschaft und den Kommunen. Für Privatkunden gibt es neben dem reinen Internet- und Telefonanschluss Digital-TV, Firmen und öffentliche Einrichtungen können sich über symmetrische Bandbreite, feste IP-Adressen oder ganze Subnetze und SLAs freuen.
Und nun seid ihr dran
Mich würde Interessieren, ob ihr Erfahrungen mit der Deutschen Glasfaser habt. Bislang kenne ich den Anbieter nur von den einschlägigen Kanälen und dem einen oder anderen Gespräch mit Kollegen.
Ferner wäre interessant zu erfahren, ob es hier Leser aus den genannten Gemeinden gibt.