Sommerzeit ist „Draußenzeit“. Wer viel an der frischen Luft ist und so manches elektronisches Equipment mit sich führt braucht Strom. Smartphone-, Bluetooth-Lautsprecher-, Notebook- und Tablet-Akkus halten zwar durchaus mehrere Stunden durch, aber bei entsprechender Nutzung sind diese meist früher als später leer.
Mal schnell an die Steckdose hängen geht irgendwo in der freien Natur eher nicht, also sind meist Powerbanks das Mittel der Wahl. Das Angebot ist reichhaltig und unterschiedlich, da fällt die Entscheidung mitunter schwer.
Die Qual der Wahl
Zuerst sollte man sich ein paar Fragen stellen:
- Was für Geräte möchte ich aufladen und/oder betreiben können?
- Welche Anschlüsse werden benötigt?
- Wie portable soll das Ganze sein?
Die simplesten Powerbanks für Smartphones und Tablets haben meist nur ein-zwei USB-Anschlüsse. Die Preisspanne reicht von günstig bis teuer und hängt meist von der Kapazität ab. Je höher, desto teurer kann man im Schnitt sagen.
(M)Ein Weg zur neuen größeren Powerbank
Das Thema Powerbank für’s Notebook und weitere Geräte hat mich schon länger beschäftigt, wobei dann doch immer wieder auf Workarounds zurückgegriffen wurde. Bestes Beispiel sind die Schrebergarten-bezogenen Beiträge, wo mit 12V Bleiakku Lautsprecher und Co. betrieben werden:
Das funktioniert sogar sehr gut und auch mit aus alten USVs ausgemusterten Akkus und Aktivlautsprechern von Thomann. Alterantiv der Betrieb mit einem 12V DC auf 230 V-Wandler ging irgendwie auch, solange der Akku „randvoll“ war (s.u.).
Der Sache waren aber durchaus Grenzen gesetzt:
- So streikt mein 12 V DC auf 230 V AC-Wandler (Ansmann Power2Go 100), sobald die Eingangsspannung nur minimal abfällt. 11,7 V ist da schon zu wenig um diesen weiter betreiben zu können.
- Gleiches Bild wenn man das Notebook direkt mit dem Bleiakku, ohne zwischengeschaltetes Netzteil samt Wandler, betreiben möchte. Apropos Notebook: Zu beachten ist, das mein Notebook mit 12 V – 13 V betrieben werden kann. Viele andere Geräte benötigen allerdings 19 V.
- Im Schrebergarten gibt es zwar Solarstrom, der wird allerdings hauptsächlich für Kühlschrank und Co. „verbraten“ und der Generator vom Schwiegervater wird nur angeworfen wenn richtig was gebraucht wird. Mal abgesehen davon möchte man auch nicht die ganze Zeit die Geräuschkulisse und die Abgase haben.
Ergo musste was anderes her. Also vor ein-zwei Wochen das Thema mal wieder aufgerollt und ein wenig recherchiert. Da findet man dann beispielsweise solche Seiten:
mobilegeeks – Die besten tragbaren Powerbanks für Notebooks – 2019
Da fand ich die MAXOAK K2 50000mAh/185Wh Preis-/Leistungsmässig interessant, aber ich wollte dann doch irgendwie was mit Steckdose haben. Über
Turn On – Powerbank für Laptop: 6 leistungsstarke Akkupacks für Dein Notebook
bin ich dann auf die Beaudens B-1502 Portable Power Generator aufmerksam geworden.
Neben den üblichen USB-Anschlüssen (2x USB 5 V max. 2,4A, 1x USB QC3.0 18 W) gibt es zudem zwei 12V-Ausgänge (5,5 mm Hohlstecker/Buchse) und eine 230V-Steckdose. Mit einer Kapazität von 166 Wh/52000 mAh sollte diese eine Weile durchhalten. Zusätzlich kann diese Powerbank über ein optionales Solarpanel aufgeladen werden.
Gekauft wurde bei Amazon (Kein Partnerlink) und dank eines 10,00 € Gutscheins wurde zusätzlich gespart. Die Lieferung erfolgte dann schneller als erwartet: Bestellt am 28.06.2020, ursprünglich sollte das Paket zwischen Donnerstag, 9. Juli – Dienstag, 14. Juli ankommen und war schon am 01.07.2020 da. Da machte ich mir via Delta Chat in der Familien-Gruppe (daher auch der Titel dieses Beitrags) gleich einen Spaß drauß:
Erster Eindruck
Das Teil ist kompakter als erwartet, die Verarbeitung wirkt solide, der Tragegriff kommt beim Transport gut an. Im Lieferumfang ist ein Netzteil, ein Ladekabel für’s Kfz, ein Anschlusskabel für das optionale Solarpanel und ein Kfz-Adapter enthalten. USB- oder Hohlstecker-Kabel bzw. -Adapter sind nicht enthalten. Ersteres dürfte kein Problem sein ist doch bei nahezu jedem USB-Gerät ein übliches Kabel dabei, letzteres stört mich ebenfalls nicht, ich löte mir einfach das was ich brauche zusammen. Gelernt ist gelernt.
Gut gelöst ist das direkt nach dem Einschalten nur die USB- und 12 V-Ausgänge aktiv sind, die 230 V-Steckdose kann zusätzlich aktiviert werden, dann reduziert sich allerdings die Laufzeit, ferner ist in der Nähe der Powerbank ein deutliches 50 Hz-Brummen und ein Fiepen (vom Wandler) wahrnehmbar.
Die Hintergrundbeleuchtung des Displays schaltet sich nach kurzer Zeit ab, das spart Energie die man anderweitig besser verwenden kann. Generell schaltet die Powerbank ab, wenn sie nicht verwendet wird, kurzum wenn die Leistungsaufnahme durch angeschlossene Gerät zu gering ist bzw. nichts angeschlossen ist.
Ebenfalls gut gefallen tut neben der eigentlichen Funktion als Powerbank das ein Licht integriert ist. Das kommt uns beim Weg vom Schrebergarten zum Auto durchaus entgegen. Nettes und in diesem Fall brauchbares Gimmick.
Erste Tests
Im heimischen Keller also erstmal zwei Kabel für den Anschluss der Lautsprecher und des Notebooks an die beiden 12 V-Ausgänge gelötet. Das Ganze (inkl. DJ-Controller) zusammengestöpselt und erstmal im Leerlauf gelauscht.
Leider gibt es Störgeräusche, sobald das Notebook Spannungsversorgungs-mässig angeschlossen wird, diese lassen sich zum Großteil mit einem galvanischen Trenner (aka Netzfilter) im Audio-Kabel filtern, allerdings nicht alle.
Dem Rest, eher irgendwas niederfrequentes, konnte ich auch mit einem Mantelwellenfilter (Ferritkern) nicht bei kommen. Bin am Überlegen ob ein DC/DC-Wandler oder Trenntrafo helfen würde. Es könnte besser, aber auch schlechter sein. Testen muss ich noch, ob es diese Störgeräusche im Audio-Teil auch gibt, wenn das Notebook-Netzteil mit der 230 V-Steckdose verwendet wird.
Das Notebook „akzeptiert“ die Powerbank als Energiequelle und läd seinen Akku. Wie lange die Powerbank insgesamt durchhält muss die Praxis noch zeigen, d.h. Updates werden folgen. Vielleicht sollte ich mich mal raus setzen und neben YouTube noch Dune – Der Wüstenplanet (1984, Spielzeit: 2 Std. 17 Min.) anschauen und „etwas“ DJing bei voller Displayhelligkeit machen, dann wissen wir mehr Mangels Oszilloskops konnte ich die Qualität der Ausgangsspannungen nicht prüfen. Bewertungen bei Amazon zeigen, das zumindest für die 230 V kein „angepasster Sinus“, sondern ein Rechteck rauskommt.
Die USB-Anschlüsse schaffen es mein Nokia 6 aufzuladen. Dieses hatte sich wiederholt an verschiedenen Powerbanks sowie dem Autoradio als durchaus „zickig“ in Sachen Aufladen erwiesen. Soweit sieht fast alles gut aus. Die Störgeräusche-Thematik betrifft ja nicht jeden potentiellen Anwender. Mal sehen was sich noch ergibt. Den ersten kurzen Test am gestrigen Freitag-Abend mit gleichzeitigem Aufladen von zwei Smartphones und Lautsprecher betreiben klappte soweit schonmal. Alles weitere wird sich zeigen und ich werde berichten.
Schon immer Technik-Enthusiast, seit 2001 in der IT tätig und seit über 10 Jahren begeisterter Blogger. Mit meiner Firma IT-Service Weber kümmern wir uns um alle IT-Belange von gewerblichen Kunden und unterstützen zusätzlich sowohl Partner als auch Kollegen. Die Schwerpunkte liegen auf der Netzwerkinfrastruktur, den Betrieb von Servern und Diensten.