Wie bereits im Beitrag Drive Snapshot im c’t-Notfall-Windows 2023 angekündigt folgt nun eine Anleitung wie man den TightVNC-Server im neuen c’t-Notfall-Windows 2023 integriert.
Die Grundlagen hierzu stammen aus dem Beitrag Mit Win10XPE ein Rettungsmedium mit integriertem TightVNC-Server erstellen, allerdings sieht die Integration unter PEBakery/PhoenixPE etwas anders aus.
Dateien und Einstellungen des TightVNC-Servers vorbereiten
- Auf irgendeinem Computer einen TightVNC-Server als Anwendung (nicht als Dienst) einrichten.
- Aus der Registry die Einstellungen unter
HKEY_CURRENT_USER\Software\TightVNC\Server
z.B. als “HKCU01.reg” exportieren.
Bemerkung: Läuft irgendwo ein nach Wunsch konfigurierter TightVNC-Server als Dienst, kann man dessen Einstellungen aus “HKEY_LOCAL_MACHINE\Software\TightVNC\Server”
exportieren, wichtig ist dann, das man das “HKEY_LOCAL_MACHINE” durch “HKEY_CURRENT_USER” in der Datei ersetzt. - Den Inhalt des TightVNC-Ordners kopieren.
- Ein Batch-Skript mit dem Namen “TightVNC-Server.cmd” und folgenden Inhalt erstellen:
@echo off rem Bemerkung(en) rem Das Laufwerk kann "B:" oder "Y:" sein. rem Windows-Firewall deaktivieren wpeutil DisableFirewall rem Achtung: Wird "simplewall" verwendet, muss dort eine Regel erstellt werden! rem Registry-Einstellungen importieren reg import Y:\Programs\TightVNC\HKCU01.reg rem TightVNC-Server starten start Y:\Programs\TightVNC\tvnserver -run
TightVNC-Server integrieren
- “PEBakeryLauncher.exe” ausführen.
- Unter “PhoenixPE – Components – Additional Files” aktivieren.
- An gleicher Stelle dann bei “Additional CD/USB Files – x64 Files” am Ende auf das erste Symbole klicken. Es öffnet sich ein Explorer-Fenster mit typischerweise folgendem Pfad:
C:\ctnotwin\Workbench\Additional
- Auf “x64” klicken und folgende Unterordner erstellen:
Programs\TightVNC
- Den Inhalt aus dem TightVNC-Ordner und das zuvor erstellte Skript dort einfügen.
Damit der TightVNC-Server automatisch startet wie folgt vorgehen:
- Unter
C:\ctnotwin\Workbench\PhoenixPE\Programs\PECMD
eine Datei mit dem Namen “userpecmd.ini” und folgendem Inhalt erstellen:
// This is a user defined PECMD configuration file. // It will be executed during the PhoenixPE Pre-Shell config. CALL RunPrograms WAIT 1000 _SUB RunPrograms TEXT Running additional programs...#0xFFFFFF L59 T39 $20 EXEC @Y:\Programs\TightVNC\TightVNC-Server.cmd _END RunPrograms
Optional: Einen statischen Computernamen festlegen
Damit das Notfall-Windows immer den gleichen Computernamen (Hostname) verwendet, kann man diesen vorgeben. Der Vorteil liegt (imho) darin, das man so das System immer unter dem gleichen Computernamen oder FQDN im Netzwerk erreichen kann.
Sozusagen “ab Werk” wird immer “PhoenixPE-” mit einer dynamischen Erweiterung benutzt. Gesteuert wird dies mit der Datei
C:\ctnotwin\Custom\PENetwork.ini
Per Vorgabe wird das Profil “Dynamic IP address” genutzt, daher muss in diesem der Computername geändert werden. Aktuell ist dies ab Zeile 218:
[Dynamic IP address] Computername=PhoenixPE-??++
“??” steht für zufällige Buchstaben und “++” für zufällige Zahlen. Möchte man einen festen Computernamen haben, muss mindestens “-??++” entfernt werden. Natürlich kann man auch einen eigenen Namen vergeben.
c`t Notfall-Windows 2023 erstellen
Sind alle allgemeinen Vorbereitungen, z.B. Windows-Setup-Dateien usw., sowie die Integration des TightVNC-Servers abgeschlossen kann die ISO-Datei erstellt oder der USB-Stick vorbereitet werden.
Startet man ein System mit dem so präparierten Notfall-Windows kann man via (Tight)VNC-Viewer auf dieses zugreifen:

Verheiratet, Vater von zwei Kindern, eines an der Hand, eines im Herzen. Schon immer Technik-Freund, seit 2001 in der IT tätig und seit über 10 Jahren begeisterter Blogger. Mit meiner Firma IT-Service Weber kümmern wir uns um alle IT-Belange von gewerblichen Kunden und unterstützen zusätzlich sowohl Partner als auch Kollegen.