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Eine VM für Legacy-BMCs mit Java-abhängigen KVM-over-IP

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Wer noch ältere Server betreibt oder verwalten muss bekommt mit aktuellen Systemen irgendwann Schwierigkeiten wenn es um den Zugriff via KVM-over-IP geht,  denn ältere BMCs setzen hier noch Java voraus.

Wenn es dabei nur um Java an sich gehen würde wäre das Ganze noch halb so Wild. Mitunter kommt allerdings hinzu das veraltete Verschlüsselungen wie MD5 zum Einsatz kommen und aktuelle Browser die BMC-Web-Oberflächen teils nicht mehr richtig darstellen können oder die Java-Datei für KVM-over-IP bzw. Console Redirection nicht mehr herunterladen. Zwei Beispiele hierfür sind das ASUS ASMB8-iKVM und Intel RMM4Lite Management Modul.

Damit man dennoch auf solche Legacy-Systeme zugreifen kann bietet es sich an, eine bei Bedarf entsprechend vorbereitete virtuelle Maschine (VM) starten zu können.  Es kommt zwar nicht oft vor, das wir KVM-over-IP benötigen, aber wenn es dann doch mal der Fall ist, dann brennt es meistens. Zur Vorbereitung auf die Einrichtung einer solchen VM sollte man in Erfahrung bringen mit welchen Software-Ständen alles noch richtig funktionierte. Beim ASUS ASMB8-iKVM war das beispielsweise bis Java 8 Update 121 (JRE, 32-bit) mit den Browsern Internet Explorer und Firefox 52.9.0 (ESR, 32-bit) der Fall.

Da diese VM nur bei Bedarf für diese “Sonderfälle” verwendet wird, bietet es sich an, keinerlei Updates zuzulassen bzw. zu installieren. Zu groß ist das Risiko das durch irgendeine Aktualisierung (wieder) irgendetwas nicht mehr funktioniert, daher sollte man einen Freeze in Betracht ziehen. Ein Backup sollte ebenfalls erstellt werden, für den Fall das die VM irgendwann einmal Schaden nimmt.

Welches Betriebssystem man verwendet bleibt einem mehr oder weniger selbst überlassen. Ein aktuelles Client-Windows wie 10 oder 11 hat keinen Internet Explorer mehr bzw. dieser ist dort nicht mehr startbar (es öffnet sich automatisch Edge), hier wäre es möglich Windows Server 2022 zu verwenden, der diesen längst abgekündigten Browser noch nutzbar an Bord hat.  Ältere Java-Versionen kann man ggf. bei Oracle selbst herunterladen, sofern man ein Konto hat. Andernfalls hilft in der Regel eine Suche im Netz.

Für unsere VM wurden folgende Downloads verwendet:

Filepuma (By Glarysoft.com) – Java Runtime Environment (32bit) 8 Update 121

https://ftp.mozilla.org/pub/firefox/releases/52.9.0/win32/de/

Die Installationsdateien sollte man ebenfalls aufbewahren, denn wer weiß wie lange die Downloads noch möglich sind.

Während sich Java ohne Probleme in der vorliegenden Version installieren lässt, stößt man bei Firefox auf das Problem, das dieser sofort auf Version 60 aktualisiert wird. Hier kann es helfen im Menü unter “Einstellungen – Erweitert – Update” die automatische Aktualisierung abzuschalten, Version 60 wieder zu deinstallieren (das Profil behält man) und erneut Version 52.9.0 zu installieren. Dieser Stand bleibt dann so.

Auch für Java sollte man die Suche nach Aktualisierungen deaktivieren:

Verwendet man Windows als Betriebssystem sollte man die automatischen Updates deaktivieren, z.B. in der Registry unter

HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Policies\Microsoft\Windows\WindowsUpdate\AU

den Wert von “AUOptions” auf “1” setzen und/oder den Dienst “Windows Updates” auf den Starttyp “Deaktiviert” stellen:

Damit (hoffentlich) niemand auf die Idee kommt ein Update zu installieren wurde zusätzlich noch ein dezenter Hinweis mit BGInfo auf den Desktop gezaubert:

Hat man soweit alles durch, klappt’s auch wieder mit dem Zugriff:

Update 08.11.2023

Peter hat völlig richtig darauf hingewiesen das man bei SuperMicro-Servern bzw. -Mainboards mittels IPMIView ebenfalls KVM-over-IP machen kann. Für SuperMicro- und Intel-Systeme (RMM3) ist das eine Alternative zum Zugriff via Browser und Java.


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