Wer einen Glasfaser-Anschluss von der Deutschen Glasfaser hat, bekommt sowohl bei von den Privatkundentarifen bis hin zu den DG professional-Tarifen keine öffentliche IPv4-Adresse (Stichwort: DS-lite). Erst ab den DG business-Tarifen kann man eine IPv4-Adresse oder ein ganzes Subnetz bekommen. Diese sind allerdings rund doppelt so teuer wie die DG professional-Tarife und on top kommt dann noch die Telefonie hinzu. Selbstverständlich gibt es noch mehr Unterschiede, aber im Rahmen dieses Beitrags soll es lediglich um die IPv4-Adresse gehen. Öffentliche IPv6-Adressen sind übrigens immer enthalten, diese sind allerdings nicht fest, sollen es aber “quasi” sein.
Bei einem Telefonat mit der DG wurde ich darauf hingewiesen, das es durchaus möglich sei eine öffentliche IPv4-Adresse ab den privaten Tarifen zu erhalten. Hierzu arbeitet man mit EDV Kossmann zusammen die mit Feste IPv4 DG etwas im Angebot haben:
Das liest sich erstmal nicht schlecht, bis das man die sich “Fragen & Antworten” ansieht und hier ergeben sich dann etliche potentielle Einschränkungen:
- NAT / Umleitung, nur eingehende Verbindungen!
- VPN: Nur wenn dieses über TCP funktioniert, also beispielsweise ein entsprechend konfiguriertes OpenVPN.
- Es wird nur TCP unterstützt.
- Bandbreite: “Derzeit können wir einen Peak von ~ 200 Mbits anbieten.”
- Ein Mail Server kann nur eingehend so angebunden werden, ausgehend wird ein Mail-Relay benötigt.
- Man “surft” nicht mit dieser festen IP-Adressen, was ggf. relevant ist für entsprechende konfigurierte VPN-Endpunkte oder Portal-Zugriffe.
Positiv möchte ich allerdings hervorheben, das man zunächst sieben Tage testen kann und dass das Angebot monatlich kündbar sowie rDNS verfügbar ist.
Hinsichtlich der Preisgestaltung und so mancher Einschränkung kann es evtl. Interessanter sein einen Portmapper von einem anderem Anbieter (z.B. Feste-IP.Net – Universelle Portmapper) zu beziehen oder selbst einen vServer zu mieten und mit 6tunnel (nur TCP) oder besser socat (TCP und UDP) Ports auf die öffentliche IPv6-Adresse(n) umzuleiten oder den eigenen Anschluss mittels VPN über die öffentliche Adresse des vServers anzubinden. Portmapper sind nur für eingehende Dienste interessant, wer auch ausgehend mit einer öffentlichen IP-Adressen arbeiten muss, für den kommt dann letztlich entweder ein entsprechender Tarif oder eine VPN-Lösung in Frage.
Weiteres
Eine Argumentation die die DG vorbrachte war: “Die (Deutsche) Telekom hätte alle IPv4-Adressen inne und da gäbe es für kleinere Anbieter nicht mehr viel, daher die (wesentlich) höheren Kosten bei den DG business-Tarifen”. Dieser Aussage kann ich nicht ganz zustimmen. Ja, IPv4-Adressen sind rar geworden, aber bei der Deutschen Telekom oder bei anderen Anbietern wie easybell kann man (je nach Grundtarif) für ein paar wenige Euro eine feste öffentliche IP-Adresse (IPv4 und ggf. IPv6) hinzubuchen. Das ist in der Regel kein Problem und kostet nicht gleich wesentlich mehr.

Verheiratet, Vater von zwei Kindern, eines an der Hand, eines im Herzen. Schon immer Technik-Freund, seit 2001 in der IT tätig und seit über 10 Jahren begeisterter Blogger. Mit meiner Firma IT-Service Weber kümmern wir uns um alle IT-Belange von gewerblichen Kunden und unterstützen zusätzlich sowohl Partner als auch Kollegen.