Ja, auch für Kinder gibt es bereits Tablets und das gar nicht mal schlecht. Speziell für die Kleinen wurde die Ausstattung, allen voran die Software angepasst als auch die Hardware meist dank eines Gummipuffers vor Stößen und Würfen geschützt.
Das Clementoni Clempad gibt es sogar gleich in zwei Varianten:
Unterscheiden tun sich die beiden Geräte in der Ausstattung. In diesem Beitrag geht es um das kleinere Modell (3+).
Unboxing und der erste Eindruck
Die Verpackung kommt ordentlich daher und hält damit schon mal eifrigen Kinderhänden beim Auspacken stand. Die Inbetriebnahme ist schnell realisiert, allerdings sollte man das Gerät zunächst aufladen.
Man merkt dem Gerät an, das ein Android hinter der angepassten Oberfläche arbeitet. Sei es das mal eine deutsche oder “schlimmstenfalls” englische Meldung im Original-Android-Look erscheint oder man bei so mancher Einstellung eben im “normalen” Android tätig ist.
Die Geräte-Software ist im wesentlichen in zwei Bereich aufgeteilt:
- Kind(er)
- Erwachsene
Der Erwachsenen-Bereich ist per Kennwort geschützt und dient lediglich dazu, Einstellungen am Gerät vornehmen zu können, wie z.B. WLAN, weitere Kinder anlegen, Apps zu installieren, Medien (Internet-Adressen, Dateien) freizugeben.
Kinder finden im Grunde alles wichtige vor:
- Ein Browser, der nur zuvor freigegebene Seiten aufrufen kann.
- Spiele und Malprogramm.
- Musik- und Video-Wiedergabe.
Der Erwachsene kann Nutzungszeiten pro Kind einstellen, damit kann eingeschränkt werden, wann und wie lange sich der Nachwuchs sich mit dem Tablet beschäftigen kann.
“Futter” für das Clempad
Bei der Installation von Apps merkt man schnell, das kein Google Play Store verwendet wird. Entsprechend geringer ist das Angebot, allerdings ist es ja auch kein normales Tablet und von daher nicht weiter tragisch (persönliche Meinung). Als App Store kommt neben einem eigenen Channel von Clementoni der 1Mobile Market zum Einsatz.
Dateien wie Fotos, Musik und Videos können bequem per USB und dem mitgelieferten Kabel auf das Gerät übertragen werden. Nach Anschluss an einen Computer muss im Clempad noch die Freigabe erteilt werden.
Das Tablet ist kein Spielzeug!
Bereits auf der Verpackung ist vermerkt, das es sich bei dem Gerät um kein Spielzeug handelt. So sollte man das Kind nicht die ganze Zeit unbeaufsichtigt mit dem Gerät lassen. Trotz der Möglichkeit, das Surfverhalten per Whitelist zu regeln, kann es (wie es im Internet nun mal leider so ist) schnell zu ungewollten Aktionen kommen.
So zeigte sich etwa, das Werbung eingeblendet wird und Diese für das Kind anklickbar ist. Das zeigt, das Whitelisten nur einen Teil einer Sicherungsmaßnahme sein kann.
Ferner, je nach Charakter, ist es denkbar, wenn die Nutzungszeit abgelaufen ist, dass das Gerät einen Freiflug hinlegt, anders ausgedrückt durch die Gegend geworfen wird, im Ärger, das es nicht mehr funktioniert. Trotz Gummipuffer kann das durchaus Schaden oder Schmerzen bedeuten.
Service und Support
Leider hatten wir mit dem ersten Exemplar des Clempad kein Glück. “Neu und schon kaputt” ist dabei die treffende Aussage. Direkt nach dem Aufladen und dem Einschalten konnte man lediglich das Clementoni-Logo noch einwandfrei erkennen, allerdings zeigten sich dann verschiedene Grafikfehler.
Der Hersteller hat eigens für das noch recht junge Produkt eine Homepage samt Hotline eingerichtet:
http://www.clempad.clementoni.com/
Die Reklamation lief an und für sich schnell und gut. Man ist nicht allzu lange in der Warteschleife und bekommt ordentliche Hilfe. Einzige Kritik an dieser Stelle war der Umstand, das man nach eineinhalb Wochen noch nichts gehört oder gelesen hatte, was nun los wäre. Erst auf Nachfrage bekam man Info und beschleunigte die Zusendung eines neuen Geräts, schließlich rückte der Geburtstagstermin immer näher.
Scheinbar gab es einen solchen Fehler bislang nicht, da bei meinem zweiten Anruf, um sich nach dem Status zu erkundigen die Aussage kam, das mein Foto von dem Fehler die Runde gemacht hat.
Verbesserungsvorschläge
Grundsätzlich passt es, aber man merkt doch die eine oder andere Kleinigkeit. Wünschenwert wäre z.B. eine Einstellung der maximalen Lautstärke, vor allem dann, wenn ein Kopfhörer (wie z.B. dieser hier) verwendet wird, aber auch um die Umgebung zu “Schonen”. Diesen Umstand kann man allerdings mit der App Smart Volume Free (gibt’s auch im Google Play Store, für andere Tablets ;-)) lösen.
Ferner wäre es praktisch, wenn man die Reihenfolge der Menüpunkte im Kinderbereich frei anordnen könnte. Darüber hinaus ist es etwas unschön gelöst, das man für die Nutzungszeit nur Uhrzeiten vorgeben kann, idealerweise wäre parallel dazu eine Möglichkeit z.B. festzulegen, dass das Gerät nun eine Stunde verwendet werden kann, unabhängig von der Tageszeit.
Preise und Verfügbarkeit
Bei Amazon sind beide Geräte gelistet:
Clementoni Clempad 3+ – 89,99 €
Clementoni Clempad 6+ – 111,00 €
Ferner kann man die Geräte über weiteren Händler (z.B. Toys”R”Us, …) beziehen.
Persönliche Bemerkung
Meine bessere Hälfte und meine Wenigkeit kamen auf die Idee ein Kinder-Tablet zu Verschenken, da unser großer Neffe (4 Jahre jung) bereits sehr gut mit dem HTC Smartphone seiner Mutter als auch dem iPhone meiner Frau umgehen kann. Da beide Geräte allerdings einen Tick zu teuer sind, um “einfach mal geschlachtet” zu werden und man verhindern wollte, das der Kleine jenseits von Fotos und Musik etwas anstellt, musste eine andere Lösung her.
Da man die Kinder-Tablets in der Regel anpassen kann, war das die ideale Wahl. Seit dem Geburtstag gibt der Kurze sein Clempad fast nicht mehr her.