Die App Delta Chat nutzt E-Mail als Grundlage für den Nachrichten-Austausch und das über Domain-/Provider-Grenzen hinweg. Idealerweise werden die Nachrichten mit PGP verschlüsselt, dies geschieht bei kompatiblen Clients automatisch. Soweit, sogut. Greift man nun z.B. via E-Mail-Programm, WebMail, E-Mail-Archivierung oder eine andere Art auf die Nachrichten zu, so sieht man den eigentlichen Nachrichten-Text bzw. Chat-Verlauf nicht, da dieser nicht im Klartext übertragen wird.
Damit man dennoch (auf dem PC) an den Nachrichten-Inhalt herankommt benötigt man die PGP-Schlüssel. Diese kann man in der Delta Chat-App unter
Einstellungen - Erweitert - Schlüssel verwalten
exportieren und eine für das eingesetzte Betriebssystem kompatible PGP-Version.
Die Nachrichten als solches können z.B. als *.eml-Dateien vorliegen oder mindesten deren „unknown“-Dateianhang (ohne *.pgp) muss lokal vorhanden sein.
Am Beispiel unter Windows kann die Heransgehensweise zum Entschlüsseln so aussehen:
- GnuPG herunterladen und entweder installieren oder z.B. mit 7-Zip entpacken. Letzteres habe ich getan.
- Die exportierten Schlüssel als auch Nachricht(en) samt GnuPG in einen Ordner kopieren.
- Die PGP-Schlüssel mit
gnupg\bin\gpg.exe --import public-key-default.asc gnupg\bin\gpg.exe --import private-key-default.asc
importieren.
- Anschließend die Nachricht entschlüsseln:
gnupg\bin\gpg.exe -o eml-decrypted.eml -d eml.eml
Die Datei „eml-decrypted.eml“ ist nun im Klartext lesbar und kann mit einem E-Mail-Programm oder auch Notepad/Notepad++ u.ä. geöffnet und deren gelesen werden.
Wenn man nicht möchte, das GnuPG unter
%AppData%
den Ordner „gnupg“ samt importierter Schlüssel und weiteres angelegt, der kann einen eigenen Pfad mitgeben:
gnupg\bin\gpg.exe --homedir "%cd%\config" --import public-key-default.asc gnupg\bin\gpg.exe --homedir "%cd%\config" --import private-key-default.asc gnupg\bin\gpg.exe --homedir "%cd%\config" -o eml2-decrypted.eml -d eml2.eml
In diesem Beispiel wird der Unterordner „config“ im aktuellen Verzeichnis verwendet.
Unschönerweise erstellt GnuPG dennoch einen leeren „gnupg“-Ordner unter „%AppData%“.