Zum „Erst-mal-ausprobieren“, für Entwicklungs- und Testumgebungen oder evtl. auch für den Dauerbetrieb kann es sinnvoll sein das Betriebssystem eines Synology NAS zu virtualisieren.
Aktuell liegt Version 5.2 von Synology’s DSM NAS-Firmware vor. Da der Quellcode als open source veröffentlicht wird, kann man damit arbeiten. Mit VirtualBox (Hyper-V und VMware soll ebenfalls funktionieren) und einem Boot-Medium lässt sich DSM leicht installieren. Möglich macht das XPEnology.me, das Anleitungen als auch Installationsdateien zur Verfügung stellt.
Hinweis: Es gibt mehrere Möglichkeiten eine Installation durchzuführen. Anbei wird die imho einfachste beschrieben.
Voraussetzung ist ein Computer mit installierten VirtualBox und einer Internetverbindung, spezielle Anpassungen sind nicht notwendig. Als weiteres benötigt man die aktuelle XPEnoboot-ISO-Datei aus dem Downloads-Bereich von XPEnology.me (Abschnitt „Boot Images“).
- VirtualBox starten.
- Eine neue virtuelle Maschine vom Typ „Linux“ mit „Version: Linux 2.6 / 3.x (64-bit)“ anlegen.
- Min. 256 MB Arbeitsspeicher zuweisen. An dieser Stelle gilt: Viel hilft viel. 512 MB ist ein guter Startpunkt.
- Bei der Größe der virtuellen Festplatte die Angabe vornehmen, die man zuteilen möchte. Für den dauer- oder performance-abhängigen Betrieb ist eine feste Größe empfehlenswert.
- Optional (Empfohlen): Die virtuelle Maschine „Ändern“ und zwei CPUs zuweisen, Soundkarte und, falls nicht benötigt, USB-Controller entfernen. Darüber hinaus das Netzwerk von „NAT“ auf „Netzwerkbrücke“ ändern.
- Entweder in den Einstellungen der virtuellen Maschine oder nach dem Start die zuvor heruntergeladen ISO-Datei „einlegen“.
- Die neue virtuelle Maschine starten und warten bis das diese bis zur Anmeldung gebootet ist.
- Einen Browser außerhalb der virtuellen Maschine öffnen und die IP-Adresse (diese kann man den Boot-Meldungen entnehmen) des virtuellen NAS eingeben:
Alternativ kann man den Synology Assistent (zu finden im Download-Bereich des Herstellers nach Auswahl eines Geräts, das installierte virtuelle NAS entspricht übrigens dem „Gerät“ DS3615xs) installieren und das NAS im Netzwerk suchen lassen um von dort aus fortzufahren (siehe dazu Synology Virtual DiskStation 5.0 with VirtualBox).
Im Browser wird man vom Einrichtungs-Assistent begrüßt:
Ab diesem Punkt den Anweisungen folgen und das (virtuelle) NAS den eigenen Wünschen bzw. Anforderungen entsprechend einrichten.
Hinweis: Nach erfolgter Installation nicht vergessen, die virtuelle CD „auszuwerfen“.
Praktische Anwendungsfälle
Wir nutzen bislang virtuelisierte Synology DSM zum Testen von Erweiterungen, zum Erstellen von Screenshots für Anleitungen oder Dokumentation oder zum Testen von z.B. IP-Kameras in Verbindung mit der Erweiterung „Surveillance Station“. Zur Demonstatation (getreu dem Motto „so sieht die GUI aus“) via Notebok vor Ort beim Kunden ist diese Lösung ebenfalls geeignet.
Denkbar wäre auch ein Einsatz als Überwachungslösung mit zuvor genannter Erweiterung und entsprechenden Kameras. Wenn man ohnehin einen Virtualisierungs-Host da stehen hat, kann man so zusätzliche Hardware einsparen.
Danksagung
Vielen Dank an meinen ehemaligen Arbeitskollegen Danial A. aus G. der mich auf XPEnology aufmerksam gemacht hat.